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RetailDesign Award 2026: Nachhaltigkeit ist Trumpf

Beim EuroShop RetailDesign Award 2026 haben es 51 der 122 eingereichten Storekonzepte auf die Shortlist geschafft. Der klare Fokus: Design mit Haltung, wie das EHI Retail Institut mitteilt. Es veranstaltet den Wettbewerb gemeinsam mit der Messe Düsseldorf. «Die 122 Einreichungen aus 30 Ländern zum EuroShop RetailDesign Award 2026 vzeigen, dass Umweltbewusstsein Voraussetzung für zeitgemäßen Einzelhandel ist», sagt Claudia Horbert, Leiterin Forschungsbereich Ladenplanung + Einrichtung beim EHI Retail Institut.
Nachhaltigkeit bleibt demnach die prägende Kraft im internationalen Retail Design. Im Spannungsfeld zwischen Ressourcenschonung, Digitalisierung und Kundenerlebnis entstünden neue Konzepte, die weit über das klassische Store Design hinausgehen.
Die Sieger des Wettbewerbs werden am 24. Februar 2026 auf der EuroShop in Düsseldorf gekürt.
Natürlich und authentisch
Holz bleibt das Symbol nachhaltigen Bauens: vielseitig einsetzbar, emotional aufgeladen und international beliebt. Doch inzwischen gehen viele Konzepte weiter. Recycelte Baustoffe, Second-Life-Materialien, lokale Ressourcen und nachwachsende Rohstoffe prägen die neue Designsprache. Selbst Kunststoff erfährt ein Revival als wiederverwertetes Element, zum Beispiel aus Verpackungsabfällen oder Textilresten. Die Verbindung aus warmen, natürlichen Oberflächen mit rohen, industriellen Materialien schafft eine Ästhetik zwischen Wohnlichkeit und Urbanität sowie Handwerk und High-Tech.
Erlebnis statt «nur» Produkt
Immer mehr Stores inszenieren sich als Erlebnisräume. Der klassische Verkaufsraum wird zum vielseitigen Begegnungsort mit Lounge-Zonen, Workshops, Gastro-Bereichen und Kulturflächen. Der Laden wird zum sozialen Treffpunkt, zur Bühne für Marken und Community-Erlebnisse. Zukunftsorientierte Konzepte denken Retail als Plattform: flexibel und anpassungsfähig. Räume lassen sich neu konfigurieren, saisonal gestalten oder für Events nutzen – ganz im Sinne eines dynamischen, wandelbaren Handels.
Technik mit Sinn
Digitale Tools sind integrativer Bestandteil neuer Storekonzepte, aber kein Selbstzweck. Interaktive Spiegel, KI-basierte Styling-Beratung oder smarte Teststationen verbessern die User Experience, ohne zu überfordern. Die besten Beispiele verbinden High-Tech mit High-Touch. Der Mensch bleibt im Mittelpunkt.
Lokalität als Luxus
Lokale Produkte, regionale Architektur-Elemente und ortstypisches Design sind gefragter denn je. Der «Sense of Place», also das Gefühl, wirklich da zu sein, gewinnt besonders im Zeitalter der globalen Austauschbarkeit an Bedeutung. Stores inszenieren sich zunehmend als Botschafter ihrer Stadt, ihrer Region und ihrer Kultur. Ob regionale Baustoffe, lokale Kunst oder kleine Produzent:innen. Nahbarkeit wird zum Differenzierungsmerkmal. Wer authentisch auftritt, schafft Vertrauen.
Food, Beauty, Fashion: gemeinsame Werte
Über alle Kategorien hinweg zeigt sich, dass Kunden:innen Sinn suchen und nicht nur Stil. Besonders im Food- und Beauty-Sektor sind Nachhaltigkeit, Transparenz und Verantwortung längst Standard-Erwartung. Stores reagieren darauf mit offenen Produktionsprozessen, Clean-Label-Konzepten, biologischer Qualität und minimalistischer Verpackung. Auch im Fashion Retail dominieren langlebige Materialien, reparaturfreundliche Produkte und zirkuläre Modelle. Secondhand, Rental, Upcycling – das alles ist Teil eines wachsenden Mindsets für mehr Konsumbewusstsein.
Weitere Informationen und die Nominierten: www.euroshop-award.com