Büro / Technik
22. Februar 2022

Büromöbelmarkt in Deutschland wächst um 10 Prozent

Trotz der widrigen Umstände 2021 blickt der deutsche Möbelhandel auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Dennoch ist die Entwicklung in den einzelnen Warengruppen völlig heterogen: Der Büromöbel- und der Küchenmarkt gehen als Wachstumstreiber aus der Krise hervor, wohingegen der Matratzen- und Gartenmöbelbereich Verluste hinnehmen musste.
Christian Haeser, Geschäftsführer HBS/HWB.

Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel hat im Jahr 2021 den Umsatz des Vorjahres um rund zwei Prozent übertroffen und wird aller Voraussicht nach mit rund 33,8 Milliarden Euro Jahresbruttoumsatz weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Dies ergibt sich aus Hochrechnungen auf Basis der ersten zehn Monate 2021 nach Werten des BVDM in Abstimmung mit dem IFH Köln. In 2022 wird der Möbelhandel Störfaktoren wie das weitere Pandemiegeschehen, Inflation, Lieferengpässe sowie erwartete Verschiebungen bei Konsumausgaben in andere Bereiche wie Tourismus zu bewerkstelligen haben.

Die Entwicklung des Möbel- und Küchenhandels
Die Umsatzentwicklung zeigte sich im Küchenhandel sowie im Büromöbelsektor im Jahresverlauf durchgehend positiv. Der Küchenhandel schliesst 2021 mit einem Wachstum von rund 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab, bei Büromöbeln konnte das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr sogar um 10 Prozent gesteigert werden und bei den Polstermöbeln um 3 Prozent. Dem gegenüber stehen Umsatzeinbussen von rund 9 Prozent bei der Hauptwarengruppe Matratzen und 6 Prozent bei den Garten- und sonstigen Wohnmöbeln.

Der Küchenhandel profitierte in 2021 erneut von den Corona-Unsicherheiten und die Menschen legten grossen Wert auf Wohnlichkeit und Gemütlichkeit. Es wurde auch im zweiten Pandemie-Jahr in ein behagliches Zuhause investiert, statt in den Urlaub, der bislang durch Unsicherheiten geprägt war. Dieser Anlass wurde genutzt, um sich beispielsweise eine grössere Couch zu kaufen, zu renovieren oder aber die Küche zu erneuern. Der Cocooning-Trend zog sich auch durch das Jahr 2021 und veranlasste die Menschen, sich einen Rückzugsort zu schaffen, in dem man sich wohl und sicher fühlt.

Der erlebte Homeoffice-Trend in 2020 war keine zeitweilige Erscheinung, sondern festigte sich in 2021 als eine Standardkomponente im Arbeitsleben. Neue Wohn- und Arbeitskonzepte für kleine Flächen waren gefragt. Die Bürowelt von Morgen vereint einmal mehr den Wunsch nach Mobilität, Flexibilität und Kommunikation. Der Austausch im Kollegen- und Mitarbeiterkreis sowie die sozialen Kontakte bleiben gleichfalls Bestandteil unserer Berufswelt, wie die durch die Krise neugewonnene Flexibilität. So wird durchaus ein Teil unseres konzentrierten Arbeitslebens von zu Hause oder mobil erledigt, während die restliche Arbeitszeit für beispielsweise Besprechungen und Kreativmeetings im Büro verbracht wird.

Büromöbel, die sich in den vorhandenen Wohnraum integrieren lassen und flexibel nach ergonomischen Gesichtspunkten einsetzbar sind, waren dementsprechend stark gefragt.

Unterstreichen lässt sich dieser Ansatzpunkt, dass in 2021 bundesweit die Homeoffice-Pflicht galt. Arbeitgeber waren verpflichtet, ihren Beschäftigten – wenn möglich – die Arbeit daheim zu erlauben. Damit haben sich die Arbeitnehmer über das Jahr an die Flexibilität im Homeoffice gewöhnt und wurden von ihrem Arbeitgeber mit Büromöbeln ausgestattet. Zwar endet die Homeoffice-Pflicht Ende März 2022 – sofern die Pandemieentwicklung dies laut Bundespolitik zulasse – Arbeitgeber können dennoch ihren Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice weiterhin anbieten.

Die aktuelle Diskussion in der Politik zeigt, dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz für das Homeoffice langfristig verbindlich geregelt werden soll. Offen ist noch, ob es künftig einen Rechtsanspruch auf Homeoffice geben wird.

Das Homeoffice erfährt eine neue Dimension im Rahmen der Verquickung des Privaten (Wohnlichkeit und Gemütlichkeitsfaktor) mit moderner Büroausstattung.

2021 zeigte auch den Trend auf, dass die Kunden eher Kleinstmöbeln den Vorzug gaben und weniger grosse Möbelstücke wie z.B. Schrankwände kauften. Der minimalistische Wohnungseinrichtungsstil zeigt, dass ein weitläufig offenes Design und Funktionalität genau aufeinander abgestimmt sein sollen, um ein harmonisches Ambiente und eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen.

Die Nachfrage nach Gartenmöbeln war in 2021 rückläufig, da viele Kunden bereits im Pandemiejahr 2020 den Kauf vorgezogen haben und der Markt gesättigt war. Im Bereich der Matratzen liegt der Grund des Umsatzrückgangs im Handel zum einen in dem coronabedingten Weihnachts- und Neujahrsgeschäft – normalerweise ist dies die umsatzstärkste Zeit des Jahres – und zum anderen waren die Materialien für die Matratzenproduktion aufgrund von Lieferengpässen schwer verfügbar.

Branchenindikator Wohnungsneubau
Die Bauindustrie und der ZDB bekundeten auf ihrer Jahreskonferenz im Dezember 2021, dass der Wohnungsbau auch in den „Corona-Jahren“ Stützpfeiler der Baukonjunktur geblieben ist. Ende September 2021 lagen die Auftragsbestände bei fast 13 Milliarden Euro, eine Steigerung zum Vorjahreswert um fast 20 Prozent. Die Nachfrage nach Wohnraum lässt nicht nach. Bis September wurden gut 282.000 Wohnungen genehmigt, ca. 5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Bundesregierung geht mit dem formulierten Ziel, in der Legislaturperiode jährlich 400.000 Wohnungen zu errichten, richtigerweise davon aus, dass letztlich nur mit der Schaffung neuen Wohnraums eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt zu erreichen ist.

Für die Möbelbranche bedeutet dies grundsätzlich, dass für 2022 ein positiver Ausblick gegeben werden kann. Abfallvermeidung, Recycling, Zero Waste und Upcycling sind weiterhin die Themen in der Interior-Branche. Der Kauf neuer Möbel ist zeitgleich eine langjährige Investition. Daher achten die Kunden vermehrt darauf, dass diese Produkte nachhaltig und fair produziert werden. Bei Möbeln wird zunehmend auf robuste Materialien und gelabelte Produkte geachtet. Möbel aus Massiv- oder Vollholz werden wegen ihrer Langlebigkeit und Wertigkeit verstärkt nachgefragt. Die Vorgaben aus der EU zur Kreislaufwirtschaft werden ferner zu einer Belebung von Dienstleistungen wie beispielsweise Refurbished und Möbel zur Miete führen.

Der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) ist der festen Überzeugung, dass nur eine stabile und starke Messewirtschaft der Garant für ein erfolgreiches B2B- und B2C-Business sein kann. Nur auf dem physischen Marktplatz Messe sind zuverlässige und valide Neukundengewinnungen, Stammkundenpflege, Networking, Weiterbildung, Produktpräsen­tationen, Imagetransfer, Verkaufs- und Vertragsabschlüsse sowie der Aufbau neuer Vertriebswege an einem Ort möglich.

Pressedienst
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