Handel / Politik
28. Juni 2021

Jahresbericht 2020 der schweizerischen Papierindustrie

Das Berichtsjahr 2020 wurde in der Papierindustrie, wie in allen Branchen, von der Corona-Pandemie dominiert. Einzelne Firmen profitierten von erhöhter Nachfrage und konnten ihre Absätze sogar steigern. Insbesondere zu Beginn der Pandemie nahm der Bedarf nach Toilettenartikeln stark zu, was zu höheren Absätzen bei Cartaseta AG und Kimberly-Clark GmbH führten. Ebenfalls speziell zu erwähnen ist die in der Verpackungsherstellung tätige Firma Model AG, welche infolge der gesteigerten Nachfrage im Onlinehandel einen guten Absatz verzeichnete.
Bild: unsplash.com / JJ Ying

Bei anderen Firmen hingegen standen die Maschinen vorübergehend zum Teil still, weshalb sie auf Kurzarbeit umstellen mussten. Die Perlen Papier AG verkaufte 15 % weniger Papier als im Vorjahr, wohingegen die Perlen Packaging AG ein Rekordergebnis mit der Produktion von pharmazeutischen Verpackungsfolien erzielte. Auch die Firmen Landqart AG und Cartaseta AG erwirtschafteten im Berichtsjahr einen guten Umsatz. Die Hälfte unserer Mitgliedfirmen konnten ihren Umsatz erhöhen, einige stagnierten und wenige erlitten Verluste. Altpapier war im Pandemiejahr Mangelware, weshalb die beschafften Tonnen Altpapier bei der APS Altpapier Service Schweiz AG um 20 % einbrachen. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Mitgliedfirmen 1,39 Mio. Tonnen produzierten und 1,54 Mia. Franken Umsatz generierten. (Beim Umsatz veröffentlicht eine grössere Firma nur den gesamten Gruppen-Umsatz, darum fällt dieser etwas höher aus.)

Im Berichtsjahr sind 6.5% weniger Papier und Karton ausgeliefert worden, wobei vor allem Zeitungspapier und grafische Papiere mengenmässig eingebüsst haben. Seit 2009 hat sich der Preis für Zeitungspapier nahezu halbiert, da vermehrt Papier aus dem Ausland eingeführt wird und in der gesamten Wertschöpfungskette ein grosser Margendruck herrscht. Nach 38‘000 Tonnen im Jahr 2017, sind im vergangenen Jahr 80‘000 Tonnen Fertigpapier importiert worden. Wiederum konnten die Hygienepapiere und Verpackungsmaterialien zulegen, welche im Pandemiejahr stark nachgefragt wurden. Der Verbrauch von Papier und Karton nahm in der Schweiz im Berichtsjahr um 7.43% ab.

Im November 2020 kündigte Kimberly-Clark GmbH an, dass die Papierfabrik in Niederbipp verkauft oder per Ende April 2021 geschlossen werden soll. Letzten Dezember konnte bereits eine Käuferin präsentiert werden: Die Unternehmerfamilie Queck, welche bereits Eigentümerin der Cartaseta AG in Gretzenbach ist und welche das Werk in Niederbipp per 1. Mai 2021 übernommen hat.

Der SPKF hat mit der Gewerkschaft der Schweizer Papierindustrie (SPV) am 1.1.2020 einen neuen Gesamtarbeitsvertrag herausgegeben, welcher bis zum 31.12.2023 Gültigkeit hat. Die Änderungen des neuen GAV sind allesamt positiver zu werten als beim letzten GAV. Unter anderem stehen den Arbeitnehmenden mehr Ferien zur Verfügung, so werden ihnen ab dem 50. Altersjahr 30 Tage Ferien gewährt. Die Schichtzulagen und der Mindestlohn wurden erhöht, die Kündigungsfristen vereinfacht und die Arbeitszeiterfassung neu analog des aktuellen Gesetzes geregelt. Mit der Annahme des Vaterschaftsurlaubs stand bereits die erste Anpassung des GAVs an. Der SPKF hat diesbezüglich mit dem SPV verhandelt und gemeinsam am 27. November 2020 per 1. Januar 2021 eine für die Arbeitnehmer grosszügige Regelung beschlossen. Die bisherigen zwei GAV-Vaterschaftstage (bzw. die jeweiligen von den Firmen gewährten Vaterschaftstage) werden weiterhin zu 100 % entschädigt und alle zusätzlichen Tage zu den gesetzlich vorgeschriebenen 80 %. Der bereits heute gewährte Vaterschaftsurlaub in den Mitgliedfirmen wird beibehalten, sofern dieser grosszügiger ist als die staatliche Lösung.

Bei der Ausbildung der Berufsleute arbeitet der SPKF eng mit der Papiermacherschule Gernsbach (D) zusammen, wobei ein Mitglied des SPKF im Vorstand des Förderverein Papierzentrum Gernsbach (FÖP) mitwirkt. Im Jahr 2020 hat eine Person aus der Schweiz die Fachschule Papiererzeugung erfolgreich abgeschlossen. Zudem haben drei Lernende aus der Schweiz die Ausbildung zum Papiertechnologen bzw. zur Papiertechnologin bestanden. Für die Schweizer Betriebe ist es eine hervorragende Lösung, dass der Berufsschulunterricht in Gernsbach und die berufsbegleitenden Ausbildungsangebote in Steyrermühl absolviert werden können.

Den gesamten Jahresbericht 2020 mit weiteren Berichten über den Verband sowie Statistiken und Informationen über die Energie- und Umweltpolitik finden Sie hier.

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