Handel / Politik
07. März 2024

Kein leichtes Jahr für Deutschschweizer Buchhandel

Die Umsätze im Deutschschweizer Buchmarkt haben letztes Jahr stagniert. Zunehmend verkaufen die Verlage ihre Bücher direkt an die Kundschaft und machen damit dem stationären Buchhandel und den Online-Shops Konkurrenz.
Die Deutschschweizer Buchhandlungen und Onlineshops haben letztes Jahr weniger Bücher verkauft. (Symbolbild Pauline Loroy/Unsplash)

Der Deutschschweizer Buchhandel habe «kein einfaches Jahr hinter sich». Das schreibt der Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verband (SBVV) in einer Mitteilung zum jährlichen Marktreport, den er am Donnerstag veröffentlicht hat. Zwar erzielte der Deutschschweizer Buchmarkt 2023 einen Gesamtumsatz von 586,4 Mio. Franken, ein Plus von zwei Prozent gegenüber 2022. Der Zuwachs ist aber laut SBVV vor allem darauf zurückzuführen, dass erstmals auch Teile der Umsätze mit digitalen Lehrbüchern erhoben wurden. Abgesehen davon hätten sich die Umsätze insgesamt kaum verändert. Der Umsatz mit Privatkunden belief sich 433 Mio. Franken (Vorjahr 432 Mio.), mit dem Verkauf an Schulen, Bibliotheken und Firmen wurde ein Umsatz von 153,4 Mio. Franken erwirtschaftet (Vorjahr: 143 Mio. Fr.)

Rückläufig war der Absatz: Insgesamt verkauften die Buchhandlungen und Onlineshops letztes Jahr 16,3 Mio. Bücher, das sind vier Prozent weniger als 2022. Trotz einer Erhöhung der Durchschnittspreise um 2,9 Prozent (bei einer Jahresteuerung von 2,1 Prozent) habe der Buchhandel das Minus nicht vollständig kompensieren können, heisst es im Marktreport, den das Marktforschungsunternehmen GfK Entertainment im Auftrag des SBVV erstellt.

Die Umsätze haben sich leicht vom stationären Buchhandel und den Onlineshops zum Direktgeschäft der Verlage verschoben. Der stationäre Buchhandel und die Onlineshops, auf die der Löwenanteil des Umsatzes mit Büchern in der Deutschschweiz entfällt, haben im Privatkundengeschäft 368,8 Mio. Franken eingenommen – ohne E-Books. Das ist ein Minus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zulegen konnten die Verlage beim Direktgeschäft. Sie verkaufen ihre Bücher häufiger direkt an Endkunden. Der entsprechende Umsatz stieg von 18,3 auf 19,1 Millionen Franken.

Fast jedes zweite Buch wird online gekauft

Der Marktreport zeigt zwei Konsumtrends: Gemäss Befragungen und Hochrechnungen werden heute rund 45 Prozent aller physischen Bücher, die an Privatpersonen verkauft werden, über Onlineshops bestellt. Gleichzeitig scheint der Höhenflug der E-Books vorbei zu sein. Deren deutliches Umsatzwachstum
von 9,2 Prozent ist allein Preiserhöhungen zuzuschreiben, die mit durchschnittlich 9,5 Prozent stark ausfielen. Der Absatz von E-Books sank um 0,3 Prozent.

Trotz den schwierigen Umständen ist die Stimmung unter den Buchhändlerinnen und Buchhändler ziemlich gut – das zeigt eine Umfrage unter den unabhängigen Buchhandlungen, die der SBVV und seine Partnerverbände in der französischen und italienischen Schweiz im vergangenen Jahr durchführten. Optimistisch stimmt den SBVV auch, dass die Zahl der dem SBVV angeschlossenen Buchhandlungen 2023 um sieben auf 268 stieg; es handelt sich um Neugründungen der letzten Jahre, die sich etabliert haben. Auch die Zahl der Buchhandels-Lernenden ist gestiegen – um 10 Personen auf 156.

Platzhirsch Diogenes

Der Anteil der Schweizer Verlage am Umsatz des stationären Buchhandels und der Onlineshops lag stabil bei 17 Prozent. Umsatzstärkster Verlag ist Diogenes, gefolgt vom AT-Verlag. Über 80 Prozent der in der Schweiz verkauften Bücher stammen aus Deutschland und Österreich. Umgekehrt stammt Schätzungen zufolge etwa jedes 35. in Deutschland verkaufte Buch aus der Schweiz.

Den gesamten Marktreport sowie die Umfrage unter den unabhängigen Buchhandlungen finden Sie online.

pd/mos
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