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PMI Schweiz: Industrie trotzt schwierigem Umfeld

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Schweizer Industrie will und will nicht die Wachstumsschwelle von 50 Punkten überschreiten. Der Indikator konnte zwar im Oktober von 46,3 Punkten auf 48,2 zulegen, verharrt nun aber schon seit 34 Monaten unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das geht aus dem aktuellen Einkaufsmanagerindex hervor, den die Grossbank UBS am 3. November veröffentlichte. Die Bank ermittelt den Einkaufsmanagerindex zusammen mit dem Fachverband für Einkauf und Supply Management procure.ch.
Die Auftragsbestandskomponente stieg um 6,8 auf 47,3 Punkte, die Auftragslage stabilisiert sich damit, wie die UBS schreibt. Die Beschäftigungssituation in der Industrie bleibt angespannt, hat sich aber im Oktober ebenfalls stabilisiert – die entsprechende Komponente legte um 3 Punkte auf 47,2 zu. Unverändert zeigte
sich die Produktionskomponente, die wie schon im Vormonat bei gut 49 Punkten notierte.
Stellen im Dienstleistungssektor unter Druck
Der PMI für den Dienstleistungssektor musste im Oktober einen Rückschlag hinnehmen – der Indikator fiel um 3,5 Punkte auf 47,8 und damit erneut unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Rückgang des Indikators war breit abgestützt: Die Komponente der Geschäftstätigkeit fiel um 4,4 Punkte auf 50,8,
jene der Neuaufträge gar um 6,9 Punkte auf 47,3. Weniger ausgeprägt war der Rückgang beim Auftragsbestand; die entsprechende Komponente notierte 1,6 Punkte tiefer bei 49,0. Die Beschäftigungskomponente blieb mit 42,9 Punkten zum sechsten Mal in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle und deutet auf einen Stellenabbau im Dienstleistungssektor hin.
Die Komponente der Verkaufspreise konnte 2 Punkte zulegen und liegt mit neu 50,8 Punkten das erste Mal seit Februar dieses Jahres wieder über der 50-Punkte-Marke. Gleichzeitig stiegen aber auch die Einkaufspreise noch einmal stärker an; die Komponente notierte im Oktober bei 59 Punkten (September: 55,7 Punkte).
Protektionismus betrifft Mitglieder
Für den PMI wurden auch procure.ch-Mitglieder befragt, ob sie von protektionistischen Massnahmen betroffen sind. Das Resultat ist eindeutig: Der Anteil der Industrieunternehmen, die in den vergangenen zwölf Monaten von einer Zunahme protektionistischer Massnahmen betroffen waren, ist im Oktober um 7 Prozentpunkte gesunken und lag nun bei 40 Prozent. Für die kommenden zwölf Monate rechnet rund die Hälfte der Teilnehmenden mit einer unveränderten Belastung durch protektionistische Massnahmen, während knapp 45 Prozent von einer Zunahme ausgehen. Nur eine Minderheit erwartet eine Abnahme.