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PMI Schweiz: Zollschock vorerst verdaut?

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Schweizer Industrie kletterte im Juni um 7,5 Punkte auf 49,6 und knüpft damit wieder an die Werte zu Jahresbeginn an – also von vor den Zollankündigungen von Donald Trump. Dieser deutliche Anstieg entspreche der drittstärksten Veränderung in der Geschichte des Indikators, teilt die Grossbank UBS mit. Sie erstellt den PMI zusammen mit dem Fachverband für Einkauf und Supply Management procure.ch.
Mit dieser Entwicklung nähert sich der PMI wieder der Wachstumsschwelle von 50 Punkten an. Wie nachhaltig die Erholung tatsächlich ist, bleibe abzuwarten, schreibt die UBS. Die geo- und handelspolitischen Risiken bleiben angesichts der im Juli auslaufenden 90-tägigen Zollaussetzungen durch die Trump-Regierung weiterhin erhöht.
Die deutliche Verbesserung des Gesamtindikators war breit abgestützt. Die Produktionskomponente erholte sich nach dem Rückgang im Mai (42,5 Punkte) und erreichte mit 49,7 Punkten wieder das Niveau vom April. Eine noch ausgeprägtere Kehrtwende gelang dem Auftragsbestand: Ausgehend von 35,9 Punkten im Mai kletterte die entsprechende Komponente um 14,5 auf 50,4 Punkte über die Wachstumsschwelle. Auch die Beschäftigungskomponente konnte zulegen und zeigt mit 47,7 Punkten eine Verlangsamung des Stellenabbaus in der Industrie an.
Dienstleistungs-PMI verliert
Der PMI für den Dienstleistungssektor fiel im Juni um 7,7 Punkte auf 48,5, nachdem er im Mai noch einen deutlichen Anstieg verzeichnet hatte. Damit liegt der Dienstleistungs-PMI erstmals seit Juli letzten Jahres wieder unter der 50-Punkte-Marke. Grössere Schwankungen im Indikator seien jedoch nicht ungewöhnlich, schreibt die UBS: In der Vergangenheit sei es in jedem vierten Monat zu Bewegungen von fünf oder mehr Punkten, in jedem zehnten Monat sogar zu Ausschlägen von über sieben Punkten gekommen. Im Drei-Monats-Durchschnitt bleibt der Indikator relativ stabil bleibt – aktuell liegt dieser bei 52,4 Punkten.