Handel / Politik
10. Mai 2023

Produktionsvolumen in der Industrie bricht ein

Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) ist im April weiter zurückgegangen und verbleibt den vierten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle. Insbesondere das Produktionsniveau hat jüngst deutlich nachgegeben, nachdem es sich bisher als widerstandsfähig erwiesen hatte. Rückläufige Auftragsbestände lassen denn auch keine baldige Trendwende erwarten. Dennoch bleibt die Beschäftigung robust, die Industrieunternehmen stellen trotz Auftragsflaute weiter ein.
Der Industrie-PMI verbleibt deutlich unter der Wachstumsschwelle.

Der Schweizer Dienstleistungs-PMI verliert ebenfalls an Schwung, nachdem die Dynamik sowohl bei der Geschäftstätigkeit als auch bei den neuen Aufträgen nachgelassen hat. Er hält sich aber stabil in der Wachstumszone. Während die Preiskomponenten in der Industrie auf Entwarnung an der Inflationsfront hinweisen, hält der Preisdruck im Dienstleistungsbereich an.

Produktionsniveau bricht ein
Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für die Industrie fällt im April weiter auf 45.3 Zähler (–1.7 Punkte) und notiert damit den vierten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle (vgl. Abb. 1). Eine schlechte Nachricht ist, dass die Schweizer Industrie nach mehreren Monaten mit schrumpfenden Auftragsbüchern das Produktionsniveau nicht länger halten konnte. Die Subkomponente Produktion ist im April stark eingebrochen und fällt deutlich unter die Wachstumsschwelle. Im Vergleich zum Vormonat verlor sie 5.9 Punkte, weil mittlerweile merklich weniger Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Produktion berichten als von einer Drosselung. Mit einem Zählerstand von 44.3 liegt die Subkomponente Produktion sogar knapp unter dem Wert der Industrieflaute von 2019 und fällt auf einen Tiefstand, der mit Ausnahme der Pandemie seit der Finanzkrise nicht mehr erreicht wurde. Dass die Subkomponente Auftragsbestand im April weiter eingebüsst hat (Stand: 39.9), verheisst für die Produktion auch keine unmittelbare Trendwende in den kommenden Monaten.

Einkaufsmenge fällt, Verkaufslager füllen sich
Indes füllen sich die Verkaufslager bei mehr und mehr Unternehmen, sodass sie die Nachfrage bedienen können ohne die Produktion auszuweiten. Parallel sind auch die Komponenten Einkaufsmenge und -lager deutlich gesunken. Infolge des niedrigeren Auftragsbestands fahren die Unternehmen ihre Beschaffungen zurück. Dazu dürfte auch beitragen, dass weniger vorsorgliche Vorratsbildung stattfindet, nachdem sich die Beschaffungslage deutlich entspannt hat. Zwar berichten im April wieder mehr Unternehmen von längeren Lieferfristen, die entsprechende Subkomponente bleibt aber weit entfernt von den Niveaus des akuten Lieferkettenstresses im letzten Jahr. Zudem fallen die Einkaufspreise weiter. Nur noch 11% der teilnehmenden Einkaufsmanager sieht sich mit steigenden Preisen konfrontiert. Vor einem Jahr waren dies noch 90% der teilnehmenden Unternehmen.

Beschäftigung bleibt stabil
Positiv hervorzuheben ist, dass die Subkomponente Beschäftigung mit 57.2 Zählern weiterhin auf hohem Niveau notiert. Mehr als jedes fünfte Unternehmen stellt neue Mitarbeiter ein, nur 8% berichten von Personalabbau. Die Subkomponente zeigt gegenüber der Produktion und dem Auftragsbestand zwar gewöhnlich eine gewisse zeitliche Verzögerung, erweist sich aber selbst dann als robust, wenn man diese beim aktuellen Wert berücksichtigt. Dies dürfte dem Fachkräftemangel geschuldet sein und der Tatsache, dass im letzten Jahr viele Stellen unbesetzt blieben.

Expansion, aber mit weniger Schwung
Der mehr auf den Binnenkonsum ausgerichtete Dienstleistungs-PMI hat im April zwar ebenfalls den dritten Monat in Folge nachgegeben (–2.0 Punkte), er verbleibt aber oberhalb der Wachstumsschwelle. Verantwortlich für den Rückgang ist eine schwächere Dynamik über alle Subkomponenten hinweg, doch das Gesamtbild bleibt positiv. Die Geschäftstätigkeit – das Pendant zur Produktion in der Industrie – hat jüngst an Dynamik verloren. Ein Drittel der Dienstleistungsunternehmen weitet aber nach wie vor ihr Geschäft aus, zumal die Auftragsbücher gut gefüllt bleiben. Die entsprechenden Subkomponenten «Neuaufträge» und «Auftragsbestand» notieren auch im April über der Wachstumszone. Dies dürfte die Geschäftstätigkeit für die nächsten Monaten stützen, wenn auch mit weniger Schwung als bisher. Entsprechend erfolgt der Beschäftigungsaufbau nunmehr langsamer. Das Gros der Dienstleistungsbetriebe (74%) möchte aber den Personalbestand mindestens auf dem aktuellen Niveau halten.

Preisdruck bei Dienstleistungen hält an
Die Preisdynamik hat zwar auch im Dienstleistungsbereich ihren Höhepunkt überschritten, die Entspannung ist aber bei weitem noch nicht so ausgeprägt wie in der Industrie. Die Subkomponenten Einkaufs- und Verkaufspreise stehen mit 51.1 bzw. 53.7 Zählern noch klar über der Wachstumsschwelle, sodass im Schnitt die Preise weiter steigen. Während die Veränderungsrate bei den Einkaufspreisen zumindest rückläufig ist, hat die Subkomponente Verkaufspreise im April sogar zugelegt: Jeder fünfte Betrieb erhöht die Absatzpreise, wo hingegen nur 10% die Preise senken. Dies deutet darauf hin, dass die Inflationsgefahr im Dienstleistungsbereich noch nicht gebannt ist.

Credit Suisse / procure.ch
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