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Schweizer Detailhandel macht am Black Friday erneut weniger Umsatz

Der aus Amerika importierte Rabatttag Black Friday scheint in der Schweiz seinen Zenit überschritten zu haben. Dies zeigt eine Analyse der Nachrichtenagentur AWP basierend auf den Daten von «Monitoring Consumption Switzerland», der bargeldlose Zahlungen erhebt.
Der Umsatz durch Kredit-, Debit- und Mobilezahlungen sank im Vergleich zum Black Friday 2024 um rund ein Prozent. Damit setzte sich der Trend aus dem letzten Jahr fort. Bereits 2024 hatte es ein Minus von drei Prozent gegeben.
Deutlich weniger Umsatz während der «Black Week»
Noch deutlicher fiel der Rückgang in der «Black Week» vom 24. bis 30. November aus. Hier sank der Umsatz um mehr als drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Bedeutungsverlust des Rabatttages zeigt sich noch klarer, wenn man den Umsatz am Black Friday ins Verhältnis setzt mit dem Durchschnitt aller vorherigen Tage im Jahr. Die Umsatzsteigerung am Black Friday im Vergleich zu einem «normalen» Tag betrug 2025 nur noch 69 Prozent. Im Vorjahr waren es noch rund 74 Prozent, 2020 gar über 120 Prozent.
Damit bestätigen die Daten die im Vorfeld bereits vermutete Zurückhaltung bei den Konsumenten. Aufgrund der angespannten Wirtschaftlage wird seltener spontan eingekauft und auf nicht-essenzielle Produkte eher verzichtet.
Laut der Plattform Blackfriday.ch sind die einzige Ausnahme Elektronikartikel wie Laptops, PCs und Smartphones, die ein Umsatzplus von ungefähr 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichneten.
Romands shoppen am meisten
Im regionalen Vergleich zeigten sich, wie auch in den vorangegangenen Jahren, deutliche Unterschiede. Die Auswertung von Karten- und Telefonzahlungen in Geschäften zeigt: Besonders in der Romandie wird am Black Friday überdurchschnittlich viel eingekauft.
Vergleicht man den Black Friday mit dem Schnitt aller vorangegangenen Tage im Jahr 2025 gingen in Neuenburg, Freiburg und Jura über 80 Prozent mehr über den Ladentisch. In der Deutschschweiz sind nur die Stadtbasler ähnlich shoppingfreudig. Am wenigsten wurde in Graubünden und Obwalden eingekauft: Hier führte der Black Friday nur zu einem Umsatzanstieg von knapp 30 Prozent.
Black Friday bleibt ein Umsatztreiber
Insgesamt bleibt der Black Friday ein wichtiger Umsatztreiber für den Schweizer Detailhandel. Nur an den Tagen vor Weihnachten fallen die Umsätze in der Regel noch etwas höher aus. Noch nicht in den Daten enthalten sind die Umsätze vom Cyber Monday am 1. Dezember.
Die Angaben von Monitoring Consumption Switzerland umfassen bargeldlose Zahlungen, die über das Netzwerk des Finanzdienstleisters Worldline in der Schweiz abgewickelt werden. Sie werden für Forschungszwecke der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Nicht in der Statistik enthalten sind Zahlungen in Bar. Aus Datenschutzgründen werden keine absoluten Zahlen ausgewiesen.