Spiel
15. Dezember 2021

Lego baut Werk der Superlative

Der Spielzeughersteller Lego kann sich nicht über mangelnde Nachfrage beklagen – im Gegenteil. Nun gab das dänische Unternehmen Pläne für ein neues Werk bekannt: Investitionsvolumen über 880 Mio. Euro, 4000 neue Jobs, klimaneutral. In Betrieb gehen soll es 2024. Die Standortwahl fiel aus strategischen Gründen auf Vietnam.

Baubeginn soll im nächsten Jahr sein, gab Lego am Mittwoch in einer Presseaussendung bekannt. Das neue Werk entsteht nahe Ho-Chi-Minh-Stadt, dem wirtschaftlichen Zentrum und der größten Stadt des Landes. Mit der Produktion dort solle vor allem die in Asien wachsende Nachfrage abgedeckt werden, hieß es.

Das Investitionsvolumen belaufe sich auf über eine Mrd. Dollar (rund 884 Mio. Euro). In den kommenden 15 Jahren soll die Belegschaft für den neuen Produktionsstandort auf bis zu 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen, so die Pläne. Errichtet werden soll das Werk gemeinsam mit der Vietnam Singapore Industrial Park Joint Venture Company Limited (VSIP), spezialisiert auf die Entwicklung von Business- und Industrieparks. Das Betriebsgelände soll 44 Hektar groß sein.

Nähe zu neuen Märkten

Der gesamte Standort solle als erster von insgesamt sechs, die der dänische Spielzeughersteller dann betreibt, CO2-neutral funktionieren. Die Energieversorgung soll über entsprechend große Photovoltaikanlagen laufen. In Asien ist das Werk das zweite nach einem laut BBC vor fünf Jahren in China eröffneten. 

Man sei der vietnamesischen Regierung für deren Unterstützung dankbar, wurde Lego-Vorstandschef Carsten Rasmussen in der Aussendung zitiert. Die Entscheidung folge der seit Jahren verfolgten Strategie, Werke nahe an „Schlüsselmärkten“ anzusiedeln, schrieb die BBC am Donnerstag. Dazu komme, dass zuletzt Unternehmen weltweit wegen der Coronavirus-Pandemie mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen hatten und das immer noch haben.

Das Problem mit den Lieferketten

Von Lego selbst hieß es zur Standortwahl, diese gewährleiste die notwendige Flexibilität, um schnell auf veränderte Kundenwünsche reagieren zu können, verkürze die Versorgungsketten und reduziere die schädlichen Umweltfolgen, die lange Transportwege hätten.

Für manche Experten sei die Strategie des Spielzeughersteller – näher an den Markt – eine mögliche „Lektion für andere Unternehmen“, die damit kämpften, ihre Produkte logistisch an die Kundschaft zu bringen, hieß es in dem britischen Sender, und er zitierte dazu das US-Consultingunternehmen Retail Systems Research (RSR): Wenn man die Nachfrage aus einer Richtung kommen sehe, sei es eben gut, in der Nähe zu sein, um diese Nachfrage bedienen zu können.

Allerdings erinnerte die BBC auch an die Probleme, die ausländische Unternehmen zuletzt an ihren Standorten in Vietnam hatten. Das südostasiatische Land war in der Pandemie lange einen sehr strikten Kurs gefahren. Im Herbst wurden die Regeln dann gelockert. Die Wirtschaftsleistung sei stark eingebrochen, hatte im Oktober die „Financial Times“ in einer ausführlichen Analyse dazu berichtet.

Die Wirtschaftszeitung äußerte damals auch den Verdacht, dass multinationale Konzerne Druck auf die Regierung gemacht, um nicht zu sagen, mit Abwanderung gedroht hätten. Besonders personalintensive Branchen etwa aus der Schuh- und Bekleidungsindustrie, aber auch Technologieunternehmen hätten Probleme wegen Werksschließungen.

Manche Logistikexperten meinten allerdings, dass Vietnam, ein Schwellenland mit starkem Wirtschaftswachstum, aus den genannten Problemen mit Blick auf „ähnliche Herausforderungen in der Zukunft“, wie die BBC schrieb, Erfahrungen gewonnen habe. Lektionen dahingehend, wie man in vergleichbaren Situationen eine „Balance“ zwischen Vorsichtsmaßnahmen und Wirtschaftsbetrieb halten könne.

Laut eigenen Angaben hatte Lego in der der Region seit 2019 zweistellige Wachstumsraten. Das neue Werk solle das „langfristige Wachstum“ im „asiatisch-pazifischen Raum“ sichern. Es soll aber offenbar auch eine Art ökologisches Aushängeschild des dänischen Konzerns werden. Neben Betrieb mit Ökostrom werde das Gelände für Elektrofahrzeuge ausgelegt sein, heißt es. Außerdem werde Lego gemeinsam mit VSIP 50.000 Bäume als Kompensation für die Verbauung des Geländes pflanzen lassen.

Rekorde beim Umsatz trotz - oder wegen - Pandemie

Die Ursprünge des Unternehmens gehen bis in das Jahr 1932 zurück, Gründer war der Tischler Ole Kirk Kristiansen, heute ist ein Enkel Eigentümer bzw. Hauptaktionär, Kjeld Kirk Kristiansen. Der Name existiert seit 1934. Die weltbekannten Steine zum Zusammenstecken in ihrer heutigen Form gibt es laut dem Unternehmen seit 1958. Laut „Financial Times“ ist der dänische Spielzeughersteller mit Hauptsitz in der Stadt Billund heute der größte der Welt. Er betreibt drei Standorte in Europa, einen in China und einen in Mexiko.

Für das erste Halbjahr 2021 meldete Lego Ende September Rekordzahlen. Das Unternehmen konnte seinen Betriebsgewinn mit 8,0 Mrd. Kronen (knapp 1,1 Mrd. Euro) um 104 Prozent steigern, beim Nettogewinn von 6,3 Mrd. Kronen gab es ein Plus von 140 Prozent. Der Umsatz wuchs um 46 Prozent auf 23 Mrd. Kronen. Die Verkaufszahlen im Onlinegeschäft stiegen um über 50 Prozent – trotz Pandemie, Lieferengpässen und Lockdowns oder gerade deshalb und wegen der vielen Zeit, die man mit Kindern in den eigenen vier Wänden verbringt.

 

 

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