Spiel
Kinder für Umweltschutz sensibilisieren – diesem Thema haben sich an der Spielwarenmesse 2020 in Nürnberg viele Aussteller gewidmet. (Bild: Spielwarenmesse eG/Alex Schelbert)
27. Februar 2020

Spielwarenmesse Nürnberg: Ökologie im Kinderzimmer

Vom 29. Januar bis 2. Februar 2020 fand die 71. Ausgabe der Spielwarenmesse Nürnberg statt. 2900 Aussteller aus über 70 Ländern zeigten über 1 Million (!) Produkte, darunter rund 120 000 Neuheiten. Von der Messe berichtet Jürg Bruhin, Fachhändler und Präsident der Spielwarensektion VSSD des VSP.

Fachhändler und Einkäufer aus 136 Ländern besuchten die diesjährige Ausgabe der Spielwarenmesse in Nürnberg. Die allgegenwärtige Angst vor dem Coronavirus hat leider ihre Schatten über diesen Branchenevent Nr. 1 geworfen. Sowohl bei den Ausstellern wie auch bei den Besuchern haben sich einige bereits im Vorfeld zur Messe dazu entschlossen, gar nicht anzureisen. So erstaunte es nicht, dass vor allem die «Chinesenhalle» (Halle 11) eher spärlich besucht wurde. Dafür gehörten Gesichtsmasken und Handspender mit Desinfektionsmitteln zum täglichen Erscheinungsbild. So ist wohl auch der Besucherrückgang auf eben diese Sorge um das Coronavirus zurückzuführen (2020: 63 500 Besucher; 2019: 66 876 Besucher).

Drei Spielwaren-Trends im Fokus
Auch 2020 konnten wieder einige Trends beobachtet werden. So hat der Klimaschutz auch an der Messe an Bedeutung gewonnen. Unter dem Motto «Toys for Future» – in Anlehnung an die Schülerdemonstrationen «Fridays for Future» – haben sich viele Hersteller dazu entschlossen, Produkte zu kreieren, die selbst die Kleinsten für dieses Thema sensibilisieren. Damit sollen Umweltbewusstsein und erneuerbare Energien kindergerecht erklärt werden können. Diese Spielwaren aus verschiedensten ökologischen Materialien bringen nicht nur Spielspass, sondern schonen gleichzeitig die Umwelt. Auch CO2-neutrale Transportwege und ein leistungsstarker Ersatzteilservice werden immer wichtiger. Bei Verpackungen wird vermehrt auf Plastik verzichtet. So spielen auch Gütesiegel eine immer wichtigere Rolle. Konsumenten sollen so auf die zunehmende Sortimentsvielfalt nachhaltiger Spielzeuge positiv reagieren.

Mit «Digital goes Physical» konnte ein weiterer Trend ausgemacht werden. Heute können bereits die Kleinsten ihre Lieblingsfiguren auf dem Tablet dirigieren, und für die Grossen sind Smartphones, Videogames und Youtube ständige Begleiter im Alltag. So inspiriert die Digitalisierung mittlerweile auch die Welt der klassischen Spielwaren, und die Stars der virtuellen Welt erobern immer mehr auch als Plüschtiere, Actionfiguren, Brettspiele und Puzzles die Kinderzimmer auf der ganzen Welt.

«Be you» ist ebenfalls trendig! Die Tatsache, dass kleine Kinder noch unbekümmert auf andere Menschen zugehen, ohne über Äusserlichkeiten, Herkunft oder Religion zu urteilen, hat bei den Spielwarenartikeln ebenfalls Einzug genommen. Zusammen spielen fördert das Miteinander und schafft Verständnis für das Gegenüber. Auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder einer Behinderung trainieren so in Freizeit und Therapie spielerisch ihre Fähigkeiten. Dies wiederum wirkt sich positiv auf Patienten mit Demenz oder ähnlichen Krankheiten aus. Bei den Lizenzen konnte klar ausgemacht werden, dass Frozen II, Pokémon und Minions (neuer Film im Juli 2020!) immer noch Top-Seller sind. In Europa dürften allerdings die Marken Paw Patrol, Feuerwehrmann Sam, Horse Club, L.O.L., Peppa Pig, 44 Cats und Super Wings ebenfalls weiterhin grosse Umsätze generieren. Bei den Spielen ist der Hype um die Exit-, Detektiv- und Brainteaser-Spiele ungebrochen. So werden auch in den nächsten Monaten viele weitere Hersteller auf diesen Zug aufspringen und reihenweise Produkte in diesem Segment neu auf den Markt bringen. An dieser Stelle möchte ich einen persönlichen Tipp zu einem Produkt aus dieser Reihe anbringen: «Mystery House» von Schmidt Spiele, welches in Kürze lieferbar ist, wird in dieser Hinsicht eine virtuelle mit einer physischen Welt in Form verschiedenster Rätsel zusammenbringen. Darauf darf man echt gespannt sein! Auch kooperative Spiele und Spiele mit Solomodus sind weiter ungebrochen auf dem Vormarsch. Hier werden einige neue Produkte erwartet.

«Sich als Fachhändler von der Masse abheben können»
Für mich persönlich war die diesjährige Messe eher enttäuschend, waren doch ausser den vorgängig erwähnten generellen Trends keine wirklichen Neuheiten auszumachen. Meiner Meinung nach ist es für uns Fachhändler aber absolut notwendig, dass wir uns von der Masse abheben können. Deshalb wäre es umso wichtiger, unter allen ausgestellten Neuheiten Produkte zu finden, mit denen sich dieses Ziel erreichen lassen könnte. So werde ich mich mit der Aussicht auf die nächste Messe, welche vom 27. bis 31. Januar 2021 stattfinden wird, vertrösten müssen. | Jürg Bruhin

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