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Weltgrösste Spielwarenmesse entdeckt spielende Erwachsene
Dieser Bereich habe ein enormes Potenzial, sagte Christian Ulrich vom Vorstand der Spielwarenmesse am Donnerstag in Nürnberg. Auf der Fachmesse werden vom 30. Januar bis 3. Februar fast 2400 Aussteller aus 68 Ländern ihre Neuheiten präsentieren.
Darunter sind der Messe zufolge auch viele Produkte, die Erwachsene ansprechen sollen. Schwerpunkte auf der insgesamt 165'000 Quadratmeter grossen Ausstellungsfläche liegen zudem auf nachhaltigen Spielzeugen und Lizenzen.
Allein in den USA, auf dem weltweit grössten Spielzeugmarkt, machen die «Kidults» - eine Wortschöpfung aus kid (Kind) und adults (Erwachsene) - Ulrich zufolge 25 Prozent des Gesamtumsatzes jährlich aus. In einer Studie des Marktforschungsinstituts Brandtrends Group für die Messe bekundeten 67 Prozent der Befragten zwischen 18 und 65 Jahren Interesse daran, zwei bis drei Spielzeuge pro Jahr für sich selbst kaufen zu wollen. Das sei eine grosse Chance für den Spielzeugmarkt über seine eigentliche Zielgruppe hinaus zu expandieren, sagte der Chef des Marktforschungsinstituts, Philippe Guinaudeau. Zumal die Kidults in der Regel grosse Kaufkraft haben. Laut der Studie wollen die Befragten in Deutschland 164 Euro pro Jahr für Spielzeuge für sich selber ausgeben.
Umsätze sinken
Nach den Boom-Jahren während der Corona-Zeit sinken im Zuge vom Konjunkturflaute und gebremster Kauflust auch die Umsätze in der Spielwarenbranche. Der Handelsverband Spielwaren rechnet zum Beispiel damit, dass diese auf dem deutschen Spielzeugmarkt im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 um etwa 4 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro zurückgegangen sind.
Doch was steht hinter der Spiellust Erwachsener? Hobbys, Sammelleidenschaft und Nostalgie seien die Hauptmotivation, sagte Guinaudeau. So sind auch auf der Spielwarenmesse Produkte zu sehen, die in diese Richtung zielen: Retro-Actionfiguren, Comics in Sammelbänden, Modellfahrzeuge oder aufwendige Bausätze.
Darunter seien zum Teil hochpreisige Sammelobjekte, «die die man nachher nicht bespielt, sondern in der Vitrine oder auf dem Board stehen lässt», sagte Ulrich. In dem Fall könnten Spielzeuge mitunter zur Investition werden. Ausserdem begeisterten sich Erwachsene für Brettspiele, Puzzles, Rollen- und Strategiespiele sowie für Sammelkarten.
awp/sda/mos