Schule
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04. März 2018

Erlernen des Handschreibens bleibt wichtig

Das Handschreiben steht im Digitalzeitalter buchstäblich unter Druck, denn in immer mehr Ländern wird geplant, in der Schule die Handschrift durch getippte Buchstaben zu ersetzen. Auf der didacta 2018 in Hannover zeigte das Schreibmotorik Institut deshalb nicht nur, wie wichtig das Erlernen des Handschreibens für die kognitive Entwicklung ist, sondern auch, dass das Schreiben von Hand eine Zukunft als eine der benutzerfreundlichsten Interaktionsformen mit digitalen Geräten hat.

Das Schreibmotorik Institut e. V. hat auf der didacta 2018 dafür geworben, dass Kinder wieder bessere Chancen erhalten, eine ermüdungsfreie, schnelle und lesbare Handschrift zu erlernen. «Es geht uns um eine Modernisierung des Schreibunterrichts», erklärte Dr. Christian Marquardt. Der wissenschaftliche Beirat für Motorik im Schreibmotorik Institut erforscht seit mehr als 20 Jahren die motorischen Grundlagen des Schreibens und musste in den vergangenen Jahren eine ungünstige Entwicklung feststellen: «Durch die zunehmende Nutzung digitaler Endgeräte wie Smartphones oder PCs wird die Komplexität des Handgebrauchs immer stärker reduziert. Gerade die bei Kindern so wichtige Kreativität im Handgebrauch nimmt immer mehr ab.»

Handschrift im digitalen Kontext
Marquardt hat sich gemeinsam mit seinen Kollegen vom Schreibmotorik Institut auf der didacta 2018 in Hannover dafür eingesetzt, den Stellenwert des Handschreibens für die Bildung zu verdeutlichen. Dabei sollte zwischen dogmatischen Traditionalisten und radikalen Modernisierern eine Brücke geschlagen werden. Die Vertreter des Schreibmotorik Instituts streben ein Bildungsmodell an, in der die Handschrift in einem sinnvollen digitalen Kontext steht. Schliesslich zeige die zunehmende Zahl technologischer Entwicklungen, die Handschrift als Eingabemedium nutzen, dass Handschreiben und digitale Technik sich eher ergänzen als gegenseitig ausschliessen. «Bei der Digitalisierung, bei digitalen Eingabegeräten, geht es um die Verarbeitung von Information», erklärt Marquardt, «das Handschreiben geht jedoch weit über die Verarbeitung von Information hinaus, das händische Schreiben hat sehr viele persönliche, individuelle Aspekte und fördert die kognitive Entwicklung.»

KompetenzSpinne: neues Instrument zur Diagnose
Auf der didacta 2018 hat das Schreibmotorik Institut ein neues, wissenschaftlich fundiertes Diagnose- und Beobachtungsinstrument vorgestellt. Dieses soll Pädagogen dabei unterstützen, die schreibmotorische Entwicklung eines Kindes frühzeitig zu fördern. Die KompetenzSpinne genannte Entwicklung dient zur Überprüfung der schreibmotorischen Basiskompetenzen von Schreibanfängern. «Also in der Regel von Kindern im Alter zwischen vier und sieben Jahren», erläutert Marquardt. «Die KompetenzSpinne eignet sich somit bestens für den Übergang von der Vorschule zur Schule sowie in den Jahrgangsstufen 1 und 2.» Die sechs Beobachtungsschwerpunkte des Screeningverfahrens der KompetenzSpinne sollen erstmals einfach und zuverlässig eine Einschätzung der sensomotorischen und visuomotorischen Wahrnehmung, der basis- und schreibmotorischen Leistungsfähigkeit, des motorischen Verhaltens sowie der Körper-, Sitz- und Stifthaltung eines Kindes ermöglichen. Die neuartige grafische und zugleich wissenschaftlich fundierte Diagnose, die dank der KompetenzSpinne erstellt werden kann, wird somit bei Bedarf zur Grundlage einer gezielten und präventiven Förderung. «Die KompetenzSpinne hilft uns bei der von uns angestrebten Modernisierung des Schreibunterrichts nach ergonomischen und wissenschaftlich fundierten Gesichtspunkten. Denn wir wollen zeigen, dass Handschreiben eine Zukunft hat – und dazu gehört genau diese Modernisierung», erklärt Marquardt.

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